Eine besondere Herausforderung: Die Konservierung der Mauern
Die Fundamente des Römischen Bühnentheaters in Mainz waren über Jahrhunderte im Boden einer hohen Durchfeuchtung, verstärkt durch die Hanglage, ausgesetzt. Mit der Freilegung (1997 – 2008) ging eine Trocknung des Mauerwerks einher und damit eine Lockerung des Mörtel-Stein-Verbunds. Die originalen Mauerreste wurden damit besonders empfindlich für die Einwirkungen des Außenklimas. Die täglich und jahreszeitlich schwankenden natürlichen Klimaeinflüsse (Temperatur, Regen, Wind, Sonne, Frost) belasten die Mauersteine und das Mauergefüge und bewirken eine stetig fortschreitende Schädigung der Bausubstanz.
Die Konservierung der Mauerreste, durch die man versucht, die Verwitterung hinauszuzögern und Stabilität zu geben, war deshalb von Anfang an ein Thema. Es gab bislang vier Konservierungskampagnen: 2002, 2008, 2010 und 2018/19. Dabei versuchte man immer, die Eingriffe zu minimieren, um so viel Originalsubstanz wie möglich zu erhalten und sichtbar zu lassen, und dabei aber verträgliche und haltbare Materialien einzusetzen. Unter diesen Voraussetzungen bleibt die dauerhafte Konservierung ein hochgestecktes Ziel, an dem stetig gearbeitet wird. Bis heute gibt es keine abschließende Vorgehensweise für die Erhaltung der römischen Mauern unter freier Bewitterung. Eine besondere Herausforderung stellt die Erhaltung der originalen, nicht frostbeständigen Ziegelsteine dar. Aus steinkonservatorischer Sicht wäre eine Erhaltung des ausgegrabenen Zustands und der römerzeitlichen Originalsubstanz am besten durch eine dauerhafte Einhausung zu gewährleisten.