Zitadelle in Mainz: Vom Klosterberg zur militärischen Festungsanlage
Die Ursprünge der Mainzer Zitadelle: Unweit der Ruine des Römischen Theaters in Mainz gründet Erzbischof Luitpold 1051 ein Kloster, das dem heiligen Jakob geweiht wird. Das Kloster liegt ungeschützt außerhalb der Stadtmauern. Der Kurfürst Johann Schweikhard von Kronberg beauftragt Adolph von Waldenburg, die strategisch wichtige Lage zu sichern. Das Kloster wird mit fünfeckigen Wallanlagen versehen, der Schweikhardsburg.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg befestigt der Kurfürst Johann Philipp von Schönborn ab 1655 seine beiden großen Städte Würzburg und Mainz. Durch ihn erhält die Zitadelle in Mainz ihre Form mit den vier großen Bastionen.
1696 wird unter Kurfürst Lothar Franz von Schönborn ein Bau für den Festungskommandanten errichtet, der das Haupttor einschließt. Auch ein großer Barockgarten befindet sich zeitweise im Inneren der Zitadelle, wo heute die massive Citadellkaserne (Bau C) steht.
Bei der Belagerung 1793 wird das Kloster endgültig zerstört, die 700-jährige Klostergeschichte des Jakobsbergs endet. Die Mainzer Zitadelle wird jetzt ausschließlich als militärische Festung genutzt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts werden die inneren Mainzer Festungsanlagen niedergelegt. Der Zitadellenbau wird als Kulturdenkmal anerkannt und so bewahrt. In den beiden Weltkriegen dient die Zitadelle als Kaserne und Kriegsgefangenenlager, die Katakomben und Gänge werden als Luftschutzkeller genutzt.
Heute sind in den Bauten überwiegend städtische Ämter untergebracht.
Öffentliche Führungen zur Mainzer Zitadelle geben einen spannenden Einblick in mehr als 2000 Jahre Geschichte: vom römischen Drususstein aus dem Jahr 9 vor Christus über die Festungsanlagen sowie die Luftschutzräume aus dem 2. Weltkrieg.
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